Reviews A-Z
Home 
Über uns 
Reviews A-Z 
Konzerte 
Fotos 
Archiv 
Videos 
B-Board 
Umfragen 
Links 
Kontakt 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Künstler: Bleeding through

Album: The truth

Erscheinungsjahr: 2006

Anspieltipp: Kill to believe

Autor: Markus

Bleeding through aus Orange County gehören nicht erst seit gestern zur absoluten Speerspitze des derzeit viel beackerten Metalcore Genres. Spätestens mit seiner grandiosen 2004er Veröffentlichung „This is love, this is murderous“ spielte sich der Sechser in die Herzen vieler Fans und bewies quasi im Vorbeigehen, dass auch in einer Sparte Musik, die ansonsten an Eintönigkeit zu ersticken droht, innovatives Vorgehen möglich ist. Seit wenigen Tagen steht nun der Nachfolger dieses Killeralbums in den Regalen der hiesigen Plattenläden und buhlt um die Gunst der wachsenden Anhängerschaft. Dabei wartet der wiederum mit einem affengeilen Coverartwork und Booklet ausgestattete Longplayer gegenüber seinem unmittelbaren Vorgänger mit einigen grundlegenden Veränderungen auf. Dennoch haben Bleeding through Gott sei dank nicht den Fehler gemacht, zu weit in die Emocore-Ecke abzudriften, wenngleich „The truth“ nicht ganz so krawallig aus den Lautsprechern der heimischen Stereoanlage tönt, wie seinerzeit „This is love, this is murderous“. Dies liegt vor allem in der Tatsache begründet, dass Bleeding through zwölf bündige Kompositionen kreiert haben, die überraschend oft mit cleanen Refrains ausgestattet wurden. Diesbezüglich schlägt in erster Linie positiv zu Buche, dass sich Sänger Brendan hörbar verbessert hat und zu einem wirklich guten Shouter mutiert ist, der nicht nur wie ein wild gewordener Derwisch brüllen kann, sondern auch in den cleanen Passagen einiges zu bieten hat. Nachhören kann man seine neu hinzu gewonnenen sängerischen Fähigkeiten in formidablen Kompositionen wie dem  mächtigen, mit oberfetten Moshparts ausgestatteten Opener „For love and failing“, dem ersten Video „Kill to believe“ oder der emotional dargebotenen Halbballade „Line in the sand“. Eine weitere Veränderung gegenüber dem teilweise recht sperrigen Vorläufer, ist die Tatsache, dass Bleeding through es geschafft haben, die Eingängigkeit ihrer Songs deutlich weiter voran zu treiben. Schon nach dem ersten Hördurchlauf nisten sich die meisten der auf „The truth“ enthaltenen Stücke in den Gehörgängen der Konsumenten ein und werden diese garantiert für Tage nicht mehr verlassen.

Absolutes Markenzeichen der Formation bleibt nach wie vor das prägnante Tastenspiel von Keyboarderin Martha, die heuer deutlich effizienter und songdienlicher agiert als in der Vergangenheit. Die von ihr kreierten Klangteppiche scheinen einmal mehr direkt aus klassischen Horrorfilmen entliehen zu sein, fügen sich perfekt in die Kompositionen ein und verleihen diesen eine interessante zusätzliche Facette. Sehr fett ist auch die von Rob Caggiano in Szene gesetzte Produktion geworden. Sämtliche Songs der neuen Bleeding through Langgrille kommen druckvoll aber ungemein differenziert daher. Klang die Produktion auf „This is love, this is murderous“ noch etwas stümperhaft, so hat man dieses Mal scheinbar großen Wert auf eine ansprechende Verpackung gelegt. Einzig die Lyrics bieten Grund zur Kritik, da sie leider viel zu oft auf ausgelatschten Herz-Schmerz-Pfaden wandeln und sich demnach in keiner Weise von den textlichen Ergüssen etlicher mittelmäßiger Metalcore Bands unterscheiden. Man fragt sich geradezu, warum zum hunderttausendsten Mal die gleichen fragwürdigen Themen ausgereizt werden. Diese Tatsache ändert jedoch nichts daran, dass wir es im Falle von „The truth“ mit einem oberamtlichen 43-Minüter zu tun haben, der jedem Fan moderner Klänge bedenkenlos empfohlen werden kann. Dem kommerziellen Durchbruch Bleeding throughs dürften demnach nichts mehr im Wege stehen. Hut ab also für den ersten Brecher des noch blutjungen Jahres 2006.

 

[Home][Über uns][Reviews A-Z][Konzerte][Fotos][Archiv][Videos][B-Board][Umfragen][Links][Kontakt]

Copyright (c) 2004. Alle Rechte vorbehalten.

tobias.dohle@reviewlution.de